
Unabhängige Bewertung von Exporo: Lohnt sich das Investment wirklich?
Exporo hat sich in den letzten Jahren als eine der bekanntesten Crowdinvesting-Plattformen im deutschsprachigen Raum etabliert. Mit dem Versprechen, privaten Anlegern einfachen Zugang zu lukrativen Immobilienprojekten zu ermöglichen, hat das Unternehmen zahlreiche Investoren angezogen. Doch wie sieht die Realität hinter den Marketingversprechen aus? In diesem unabhängigen Erfahrungsbericht werfen wir einen kritischen Blick auf Exporo und analysieren anhand echter Kundenbewertungen, ob sich ein Investment tatsächlich lohnt.
Was ist Exporo?Exporo ist eine digitale Investmentplattform mit Sitz in Hamburg, die es Anlegern ermöglicht, sich bereits ab kleinen Beträgen an Immobilienprojekten zu beteiligen. Dabei unterscheidet man zwischen Bestandsinvestments (mit laufenden Ausschüttungen) und Finanzierungsprojekten (mit fester Laufzeit und Rückzahlung am Ende).
Positive Aspekte von ExporoTrotz vieler kritischer Stimmen gibt es auch Anleger, die Exporo eine positive Bilanz ausstellen:
Zugang zu Immobilieninvestments Besonders für Kleinanleger war es bisher kaum möglich, direkt in Immobilienprojekte zu investieren. Exporo bietet hier eine leicht zugängliche Plattform.
Transparente Projektübersichten Die Projektbeschreibungen auf der Website sind strukturiert aufgebaut, mit Angaben zu Laufzeit, Zins und Risikoklasse.
Vielfalt an Projekten Exporo hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Projekte in Deutschland und Europa angeboten, was für eine gute Marktkenntnis spricht.
Trotz der Vorteile überwiegen bei vielen Anlegern die negativen Erfahrungen. Hier ein Überblick über die häufigsten Kritikpunkte:
1. Verzögerte Rückzahlungen und InsolvenzenEin erheblicher Teil der Kunden berichtet über verzögerte Rückzahlungen oder sogar Insolvenzen von Projekten. In einigen Fällen warten Investoren über ein Jahr auf ihr Geld. Bei einem Projekt („Micro Living Düsseldorf“) läuft das Insolvenzverfahren bereits seit zwei Jahren – ohne klare Kommunikation.
2. Mangelhafte Kommunikation und IntransparenzViele Nutzer fühlen sich von Exporo unzureichend informiert, besonders wenn Probleme auftreten. Auf Rückfragen erhalten sie oft nur standardisierte, ausweichende Antworten. Ein Beispiel: Ein Investor wartete über 15 Monate auf eine Rückzahlung und bekam laut eigener Aussage nur „Marketing-E-Mails statt echter Informationen“.
3. Unklare Gebühren und verwirrende PlattformstrukturEin häufiger Kritikpunkt ist die Zusammenarbeit mit mehreren Partnern wie Baader Bank. Kunden müssen sich auf mehreren Portalen einloggen, was den Überblick erschwert. Zudem wird moniert, dass viele Gebühren anfallen, etwa beim Verkauf von Bestandsanteilen über den Handelsplatz.
4. Unverhältnismäßiges RisikoTrotz teils hoher beworbener Renditen (z. B. 8 % oder mehr) berichten viele Anleger von tatsächlichen Verlusten von 25 % oder mehr. Besonders problematisch: Auch Projekte mit „AA“-Bewertung erwiesen sich als risikobehaftet.
5. Kritik an der ProjektqualitätEinige Investoren bemängeln die mangelhafte Prüfung der Projektentwickler. In bestimmten Fällen gab es sogar Hinweise auf Betrugsfälle. Zudem wird der Verdacht geäußert, dass Exporo bei Problemen keine konsequenten Maßnahmen zum Schutz der Anleger ergreift – anders als manch konkurrierende Plattform.
Fazit. Für wen eignet sich Exporo?Exporo mag für erfahrene Investoren mit einem hohen Risikobewusstsein geeignet sein – vor allem, wenn sie das Kapital bewusst streuen und auch mit einem Totalverlust leben können. Für sicherheitsorientierte Anleger oder Einsteiger ist Exporo derzeit jedoch nur eingeschränkt empfehlenswert.
Das Konzept des Crowdinvesting bleibt spannend, doch der Erfolg hängt maßgeblich von der Auswahl und Prüfung der Projekte sowie der Kommunikation mit Investoren ab. Leider scheint es Exporo in diesen Punkten derzeit an Qualität und Transparenz zu mangeln.
Alternativen prüfenWer dennoch im Immobilienbereich investieren möchte, sollte sich auch andere Plattformen wie Bergfürst, Estateguru oder Zinsbaustein anschauen. Auch REITs oder Immobilienfonds bieten Chancen – mit oft besserer Regulierung und höherer Sicherheit.
Abschließender TippVor jeder Investition gilt: Due Diligence ist Pflicht. Lesen Sie sich nicht nur die Projektpräsentationen durch, sondern suchen Sie aktiv nach Erfahrungsberichten anderer Anleger – wie diesem hier.
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